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Dreamtide - Here Comes The Flood (2001)
Cover Front Album
Artist/Composer Dreamtide
Length 65:33
Format CD
Genre Hard Rock; Melodic Rock
Label Frontiers
Index 265
Collection Status In Collection
Packaging Jewel Case
Track List
01 What You Believe In 05:51
02 Ten Years Blind 04:56
03 Come With Me 05:21
04 Dreamers 06:01
05 Crashed 06:10
06 Your Life 03:58
07 Moment Of Truth 05:41
08 Sundance 05:51
09 Heaven Knows 03:45
10 Promised Land 05:14
11 I Take The Weight Off Your Shoulders 05:33
12 Cross The Line 04:13
13 Phoenix Tears 02:59
Personal Details
Price 0,00 €
Rating 70%
Location CD-Regal
Details
Rare No
Sound Stereo
Extras Promo
Notes
http://www.wallsoffire.de/Reviews/show_review.php3?kritik_id=827

Mit ihrem Debüt „Here Comes The Flood“ legen „Dreamtide“, entstanden aus dem Teil von „Fair Warning“, der nun nicht als „Soul Doctor“ weiterrockt, eine Platte vor, die zu besprechen es sich für mich als unerwartet schwierig herausstellt. Auch nach knapp 20 Durchläufen weiß ich noch nicht genau, was ich hiervon halten soll.
Was „Dreamtide“ hier auf den Silberling gebannt haben, ist eine Mischung aus recht typischem 80er-geprägten Hardrock und irgendwie esoterisch wirkenden „indianischen“ Zutaten. Schon das Layout der CD, das mit Traumfängern en masse bestückt ist, gibt hier Hinweise. Diese Zutaten äußern sich einerseits in so manchem Melodiebogen, andererseits in Spielereien wie einer ätherischen Flötenbegleitung, oder indianisch klingendem Getrommel und Gesangsfetzen. Das Ergebnis hiervon ist Hardrock, der nicht wirklich in bekannte Schubladen passt. Schon der Opener „What you believe in” setzte mir mit einem Keyboard-Intro, das irgendwie nach „Faithless“ klingt, eine harte Nuß vor. Nach mehrmaligem Anhören steht aber mittlerweile mein Entschluss: es gefällt! Und das trotz verschwenderischem Keyboardeinsatz und dem an „Survivor“ erinnernden Gesang – beides Dinge, die ich persönlich normalerweise gar nicht mag. „Here Comes The Flood“ ist also wohl kein normales Album.
Das hervorstechendste Merkmal der Scheibe sind nicht unbedingt große Innovationen. ‚Esoterik’ und Musik ist ja nicht gerade eine nagelneue Kombination. Die Songstrukturen selbst sind eher altmodisch wenn nicht gar altbacken. Die Melodien hat man irgendwie auch schon alle im Ohr. Und trotzdem hat die Platte das ominöse gewisse Extra. Die meisten Songs sind, obwohl zwar frei von Überraschungen, doch exzellent geschrieben und gespielt. Einige Titel haben sich bei mir mittlerweile tief im Ohr eingenistet. Der Opener „What you believe in“ rockt zwar fast schon klischeehaft, aber trotzdem gut. „Come with me“ ist ein Oberohrwurm. „Your life“ ist besonders hervorzuheben, bietet es doch mit seiner Verquickung von Surf-Musik und klassischem Hardrock aus Russ Ballards Songschmiede (z.B. „Since you been gone“) etwas, was ich vorher noch nie gehört habe. Bei „Sundance“ lässt ja schon der Titel besonders große ‚Indianismen’ erahnen, die auch erklingen, und zwar in einer Art, die ich ganz hervorragend finde. Und auch der Rest des Songmaterials ist nicht ohne.
Eine Sache, die noch Erwähnung finden sollte, sind die Gitarrensoli, die sich oft in extreme, schwindelerregende Tonhöhen verlieren und so auch nicht alltäglich klingen.
Warum genau ich „Here comes the flood“ so gut finde, dass ich vier Sterne verleihe, kann ich nicht genau sagen. Ich weiß nur, dass hier ein Album vorliegt, das etwas anders als das Gros des zeitgenössischen Hardrock klingt. Trotz aller Archaismen ist es durch die Einbindung der zahlreichen fremdkulturellen Einflüsse spannend. Es versprüht irgendwie gute Laune, ohne in Bubblegum-Sphären abzurutschen. Und für welche Zielgruppe diese CD nun das Richtige ist, weiß ich nicht. Am besten sollte jeder Interessent selbst mal ein Ohr riskieren. Viel schief gehen kann ja nicht...

Autor: [Autistic Cucoo]