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Spiritual Beggars - On Fire (2002)
Cover Front Album
Artist/Composer Spiritual Beggars
Length 45:47
Format CD
Genre Hard Rock
Label Music For Nations
Index 596
Collection Status In Collection
Packaging Promo
Track List
01 Street Fighting Saviours 04:22
02 Young Man, Old Soul 03:17
03 Killing Time 03:36
04 Fools Gold 04:01
05 Black Feathers 06:29
06 Beneath The Skin 03:51
07 Fejee Mermaid 01:58
08 Dance Of The Dragon King 03:04
09 Tall Tales 04:27
10 The Lunatic Fringe 05:18
11 Look Back 05:24
Personal Details
Price 0,00 €
Rating 70%
Location Promo-Schachtel
Details
Rare No
Sound Stereo
Extras Promo
Notes
http://www.wallsoffire.de/Reviews/show_review.php3?kritik_id=1962

Lieferten die Beggars 2000 mit „Ad Astra“ schon einen unglaublichen Hammer ab, so können sie diesen mit „On Fire“ noch toppen. Kaum zu glauben, aber wahr. Wir erinnern uns kurz: Mitte 2001 verließ Sänger / Bassist Spice die Spiritual Beggars, um sich vollständig auf seine Mushroom River Band zu konzentrieren, und als Ersatz war bald Janne, dessen Hauptband eigentlich Grand Magus heißt, gefunden. Tieftönertechnisch sprang Roger Nilsson von The Quill ein.

„On Fire“ wendet sich noch stärker dem 70ies-inspirierten Hardrock zu als „Ad Astra“. Querverweise in Stoner-Bereiche sind keine mehr auszumachen. „Young man, old soul“ klingt noch am stärksten nach den ‚alten’ Beggars, ansonsten regieren Töne, die zwar „alt“ klingen, auf die ‚Retro’ aber trotzdem nicht ganz passen mag. Schließlich klingen die Beggars nicht einfach wie eine x-beliebige 70er-Jahre-Hardrockcombo, sondern eher so, wie man sich, vielleicht auch ein wenig sentimental verklärt, eine solche gerne vorstellt. Keine Band hat nämlich in den 70ern ähnlich geil gerockt. Die Gitarrenriffs drücken wie Sau, die Hammond walzt nieder, was die Riffs noch nicht weggedrückt haben, die Rhythmus-Sektion steht unter Dampf und Jannes Gesang setzt dem Ganzen die berühmte Krone auf. Janne hat genau das kräftige, bluesgetränkte Organ, das ein Shouter in alter Tradition haben sollte. Sein Gesang passt wie Arsch auf Eimer zu den Beggars und fügt sich harmonischer ins Gesamtbild ein, als Spices ‚Geschrei’ es je tat. Man könnte dem neuen Sänger allerhöchsten ankreiden, den Spiritual Beggars sei nun ein wenig Aggressivität verloren gegangen – wer das aber tut, findet in jeder Suppe, wenn nötig auch mit Gewalt, ein Haar.

Die Songs? Makellos. „Street Fighting Saviours“ ist ein echter Knaller, „Fools gold“ klingt mit seinem U-Boot-Sonar-Sample sehr cool. Die Gitarrenriffs kommen ohne Ausnahme gut, und die stets präsente Hammond-Orgel orgelt, wie eine Hammond-Orgel orgeln sollte: verdammt geil halt. Es dröhnt und dräut, dass es eine wahre Freude ist. „Dance of the dragon king“ klingt nicht nur wegen des Textes, sondern auch wegen der Gitarren und v.a. des Solos sehr blackmoresk, „Tall tales“ dagegen beschwört Erinnerungen an die Scorpions.

Dieses Album hat keinen schwachen Punkt, und auch nach 20 Durchgängen betätigt man gerne für einen 21.ten Durchlauf abermals die Play-Taste. „On Fire“ ist rundum sahnig, höchste Gourmetkost, ganz klar die beste Hardrock-Scheibe des Jahres – ganz egal, was noch kommen mag. Selbst wenn Ritchie Blackmore mit Ronnie James Dio „Long Live Rock’n’Roll 2“ aufnehmen sollte, wage ich dreist zu bezweifeln, ob das Ergebnis ähnlich begeistern kann. Wem diese Superlativhäufung zu gewagt vorkommt, der höre „On Fire“. Und sei ebenfalls begeistert.