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Firewater - The Man On The Burning Tightrope (2004)
Cover Front Album
Artist/Composer Firewater
Length 46:51
Format CD
Genre Rock
Label Jetset Records
Index 527
Collection Status In Collection
Packaging Promo
Track List
01 Fanfare 00:22
02 Anything At All 04:20
03 Too Much (Is Never Enough) 04:00
04 Too Many Angels 05:00
05 Dark Days Indeed 04:12
06 The Man On The Burning Tightrope 03:52
07 The Truth Hurts 01:18
08 Secret 04:57
09 The Vegas Strip 03:01
10 Ponzi's Revenge 02:41
11 Don't Make It Stop 03:09
12 The Notorious & Legendary Dog & Pony Show 03:44
13 The Song That Saved My Life 02:07
14 Dark Days Revisited 00:41
15 Before The Fall 03:10
16 Descent 00:17
Personal Details
Price 0,00 €
Rating 70%
Location Promo-Schachtel
Details
Rare No
Sound Stereo
Extras Promo
Notes
http://www.wallsoffire.de/Reviews/show_review.php3?kritik_id=3687

„The man on the burning tightrope“ stellt meine erste Begegnung mit der New Yorker Band Firewater um Sänger und Bandleader Tod Ashley dar, ist dabei aber bereits das vierte Album der Band. Einer in der Tat kruden Mischung aus Rock und Jahrmarkts/Zirkusmusik wird hier gefrönt, und dazu fällt mir eigentlich als Vergleichsmöglichkeit nur die Sensational Alex Harvey Band ein, die Mitte der 70er teilweise mit ähnlicher Variete-Atmosphäre zu Gange war.

Der Vergleich hinkt allerdings gewaltig, denn Firewater gehen einen ganzen Schritt weiter und bestreiten auch mal einen ganzen Song quasi nur mit Drehorgel. Die Spannbreite reicht insgesamt aber von relativ puren Rocksongs über dezent eingebundene Zirkuselemente bis hin zu gänzlich dem Jahrmarkt verfallenen Stücken. Der Auftakt gestaltet sich noch harmlos, „Anything at all“ wie auch „Too much (is never enough“ sind vielleicht etwas ungewöhnlich arrangiert, aber im Grunde doch ‚normaler’ Rock.

Mit „Too many angels“ dann wird die Manege eröffnet. Ein fast düsteres Leierkasten-Thema, verwoben mit geschmackvollen Gitarrenlicks und ein recht schunkeliger Refrain. Der finstere Unterton überwiegt dabei allerdings, genau wie beim spartanisch arrangierten Titelsong, der eine ziemlich spukige Stimmung transportiert. Anders bei „Dark days indeed“ – hier regiert (zumindest musikalisch) Fröhlichkeit mit einigen infektiösen Melodien, und rockig ist der Song trotz Akkordeon und Kastagnetten auch noch. Eindeutig eines der Highlights des Albums.

Musik zu Frauenstimme auf Anrufbeantworter – das ist dann der Zweispänner „The truth hurts“ / „Secret“, der bruchlos ineinander übergeht. Danach schlagen Firewater sogar die Brücke zum (Neo-)Swing, „The vegas strip“ und „Ponzis revenge“, besonders zweiteres, klingen nach einer ein wenig abgespeckten Version von Big Bad Voodoo Daddy und Konsorten. Der große Hit auf „The man on the burning tightrope“ ist aber ein Song, der gänzlich aus der Reihe schlägt und mit allem vorhergehenden fast nichts am Hut hat: „Don’t make it stop“ ist ein simpler aber unglaublich effektiver Rocksong, der sich vom Ohrwurmfaktor her nicht mal vor Granaten wie Franz Ferdinands „Take me out“ verstecken muss.

Trotz all der unterschiedlichen Stile ist „The man on the burning tightrope“ ein in sich schlüssiges Album, das nur ein Problem hat: man muss in der richtigen Stimmung sein. Ist man das nicht, können einem die Drehorgelklänge wie auch der Stilmix insgesamt gehörig auf die Nüsse gehen. Wer Firewater bisher noch gar nicht kannte, dem sei ausgiebiges Reinhören sowieso wärmstens ans Herz gelegt, denn jedermanns Sache ist die Band ganz sicher nicht. Mir aber gefällts.

Autor: [Autistic Cucoo]