Dio - Killing The Dragon
(2002)
|
Cover Front |
Album |
|
Artist/Composer |
Dio
|
Length |
45:01 |
Format |
CD |
Genre |
Heavy Metal |
Label |
Spitfire
|
Cat. Number |
GAS 0000199 SPR |
Index |
241 |
Collection Status |
In Collection |
Packaging |
Jewel Case |
|
Musicians |
Vocals |
Ronnie James Dio
|
Bass, Keyboards |
Jimmy Bain |
Guitar |
Doug Aldrich |
Drums |
Simon Wright |
Keyboards (9) |
Scott Warren |
|
|
Track List |
01 |
Killing The Dragon |
04:25 |
02 |
Along Comes a Spider |
03:32 |
03 |
Scream |
05:02 |
04 |
Better In the Dark |
03:43 |
05 |
Rock 'N' Roll |
06:11 |
06 |
Push |
04:08 |
07 |
Guilty |
04:26 |
08 |
Throw Away Children |
05:35 |
09 |
Before The Fall |
03:48 |
10 |
Cold Feet |
04:11 |
|
Details |
Place of Recording |
Total Access, Redondo Beach, California |
Rare |
No |
Country |
USA |
Sound |
Stereo |
|
Notes |
Eine Rückkehr zu seinen Wurzeln – sprich „Holy Diver“ – sollte es werden. So ging es schon seit längerem durch die Presse. Und – Überraschung – die wurde „Killing the dragon“ auch. Von der ersten Sekunde des Titelsongs bis zum letzten Ton von „Cold feet“ atmet die Scheibe den Geist der frühen Dio-Solo-Jahre und hat überhaupt nichts mit missglückten Alben wie „Angry machines“ und ebenso wenig mit epischen Werken wie „Magica“ zu tun.
„Killing the dragon“ startet die Platte in typischstem Dio-Galopp, und was neben der knackigen Gitarrenarbeit von Neuzugang Doug Aldrich am stärksten auffällt, ist, wie sehr der bald 60-jährige Sangeszwerk stimmlich noch auf der Höhe ist. Klar, seine Stimme ist mit mehr Hall versehen als vor 20 Jahren. Trotzdem schafft Ronnie auch noch höhere Tonlagen, ohne angestrengt und irgendwie ärmlich zu wirken – davon können sich jüngere Kollegen wie Robert Plant und Ian Gillan schon eine Scheibe abschneiden. Die beiden klangen auf den letzten Studioalben („Walking into Clarksdale“ – Page & Plant bzw. „Abandon“ – DEEP PURPLE) nämlich wirklich so, wie ihr fortgeschrittenes Alter erwarten lässt.
Die Songs können nach dem fulminanten Opener die Qualität locker halten. „Along comes a spider“ geht mit seinen Rock’n’Roll-ismen in der Gitarre gut nach vorne. „Scream“ sowie „Push“ dürften sich live mit ihren simplen aber effektiven Refrains als Mitgrölreißer erster Güte erweisen, von „Rock & Roll“ ganz zu schweigen. Letzterer ist mit seinem harten, stark an „Kashmir“ erinnernden Riff ein erstklassiger Stampfer geworden. Der Song ist außerdem einer der relativ wenigen, die während der Strophen atmosphärische Unterstützung durch Keyboards erhalten. Dies geschieht wirklich nur, wenn der Song dadurch gewinnt. Ansonsten stehen die Gitarren im Vordergrund und riffrocken, wie es sich halt gehört. Doug Aldrich erweist dabei meiner Meinung nach als echter Glücksgriff, denn der Mann würde zwar nie einen Wichsgriffel (bzw. Flitzefinger) -Wettbewerb gewinnen, weiß dafür aber, wie man äußerst souverän geile Riffs und klassisch-melodische Soli vom Stapel lässt. Meistens spielt sich das alles in Mid-Tempo-Bereichen ab, Ausreißer in höhere und niedrigere Geschwindigkeiten sind seltener. Eine Ballade gibt es übrigens nicht, sondern 45 Minuten reinen Dio-Rock.
Textlich hat der kleine Mann übrigens auch was zu sagen. Dio mag Doublejuh und die unschönen Geschehnisse nach 911 nicht und schimpft in Metapherform gegen Missstände – wie die letztes Jahr in den USA erlassene Song-Bannliste fürs Radio – an. Der Titelsong fordert revoluzzerhaft gleich die Revolution, laut Dio ist der Drache nämlich ein Symbol für alles, was Mensch und Freiheit heutzutage so bedroht. „Time to be killing the dragon again...“
Zurück zur Musik: natürlich ist Innovation ein Fremdwort für diese Platte. Die Songs sind altmodisch gestrickt, aber genau das ist das große Plus an „Killing the dragon“. Dio ist eben eine Institution, der große Veränderungen eher schaden als nützen würden. Für Dio-Fans ist „Killing the dragon“ ein echtes Geschenk, so lange man „Angry machines“ hasst und „Holy diver“ liebt. Doch obwohl „Killing the dragon“ eine echt starke Scheibe ist, kommt sie an das Dio-Debüt natürlich bei weitem nicht heran. Daher ist das Album zwar ganz bestimmt alles andere als ein Fehlkauf, aber auch kein zwingender Pflichtkauf. Ich für meinen Teil freue mich jedoch ganz gewaltig, dass Dio (fast) wieder zu alter Form aufgeblüht ist.
Autor: [Autistic Cucoo] |
|