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Chain - chain.exe (2004)
Cover Front Album
Artist/Composer Chain
Length 79:50
Format CD
Genre Progressive Metal
Label Progrock Records
Index 1409
Collection Status In Collection
Packaging Jewel Case
Musicians
Vocals Matt Cash
Keyboards Stephan Kernbach
Bass Christian Becker
Drums Eddie Marvin
Guitar, Banjo Henning Pauly
Vocals (1-7, 11) Michael Sadler
Vocals (12), Guitar (12) Mike Keneally
Saxophone (1-7) Steve Katsikas
Bass (9) Sean Andrews
Credits
Producer Henning Pauly
Engineer Henning Pauly
Track List
01 cities 1 0 07:10
02 cities 2 0 04:46
03 cities 3 0 04:41
04 cities 4 0 06:06
05 cities 5 0 01:06
06 cities 6 0 04:54
07 cities 7 0 09:25
08 She looks like you 0 04:50
09 Eama hut 0 09:51
10 Never leave the past behind 0 10:18
11 Hot to cold 0 06:32
12 Last change to see 0 10:11
Personal Details
Price 0,00 €
Rating 90%
Location CD-Regal
Artist Info Sheet Yes
Links Review @ Walls of Fire
Details
Rare No
Country Germany
Sound Stereo
Notes
1994 gegründet, geben Chain mit „chain.exe“ ihr zweites Lebenszeichen nach „Reconstruct“ von sich. Die erste Scheibe der Band griff älteres Material auf, das aufgrund eines fehlenden, passenden Sängers jahrelang ruhen musste. Auf „chain.exe“ gastiert übrigens niemand geringerer als Michael Sadler (Saga).

Es ist schon mutig, das 38 Minuten lange „Cities“ gleich an den Beginn des Albums zu stellen. So ausgefeilt abwechslungsreich wie das Stück aber ausgefallen ist, gibt es daran nichts auszusetzen. Vertrackte Rhythmuswechsel, ein tolles Hauptthema und Abstufungen in „Progigkeit“ von Dream Theater bis Spock’s Beard – man höre nur die kunstvollen, kanonartigen Gesänge gegen Ende des Stücks – machen „Cities“ zu einem Hörvergnügen, das schon ein ganzes Album rechtfertigen würde. Das Stück bleibt durchgehend spannend und begeistert nicht nur mit tollen Melodien, sondern auch standesgemäß anspruchsvoller Soloarbeit.

Und auch der Rest der Scheibe kann begeistern. Die Durchschnittslänge der Stücke liegt immer noch bei 8 Minuten und die abwechslungsreich aufgebauten und durchgehend mit großartigen Hooklines versehenen Stücke dürften keinen Prog-Jünger Anlass zum Meckern geben. „She looks like you“ – jazziger Unterton und mit Streichern veredelt. „Eama hut“ – das härteste Gitarrenriff der Scheibe, und ein Wahnsinns-Refrain. Sahnestück! „Never leave the past behind“ fällt leider ein wenig ab, was aber nicht am Song selbst, sondern an den mittelalterlich anmutenden Mönchsgesängen liegt, die den Song anführen. Das Ganze erinnert nämlich frappierend an diese Pop-goes-Gregorian-Geschichten und hinterlässt aufgrund dieser Assoziationen einen faden Nachgeschmack. Jedoch stellen Chain auch hier wieder hier glückliches Händchen für gnadenlos hängen bleibende Refrains unter Beweis, genau wie bei „Hot to cold“, das auch mit der Fusion-infizierten, komplexen Rhythmik und den geschickt eingeschobenen Flamenco-Parts fasziniert. „Last chance to see“ schließlich entwickelt sich von einer Piano-Ballade über Banjo-Klänge zum orchestralen Bombaststück und schließt „chain.exe“ würdig ab.

Am Songmaterial gibt es zwar wenig bis gar nichts auszusetzen, doch ein wenig Kritik müssen Chain sich auch gefallen lassen. Zum einen klingen die orchestralen Parts aus der Konserve manchmal arg künstlich, doch über dieses Manko kann man noch großzügig hinwegsehen. Etwas schwerer wiegt da der etwas zu begeisterte Einsatz von Stimmeffekten. Besonders in „Eama hut“ nervt dies gegen Ende des Songs, wo der Gesang dank der Effekte plötzlich an die Backstreet Boys erinnert. Etwas weniger wäre hier mehr gewesen.

Dennoch sollten sich alle Freunde progressiven Rocks / Metals Chain ganz dick auf dem Wunschzettel anstreichen. Die Band verbindet die unterschiedlichsten Einflüsse und Stile aufs meisterhafte und klingt dabei weder zu verkopft noch zu melodiefixiert. Ganz großes Prog-Kino eben.

Autor: [Autistic Cucoo]