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Project: Alcazar - Reasons For A Decade (2001)
Cover Front Album
Artist/Composer Project: Alcazar
Length 32:16
Format CD
Genre Progressive Metal
Label Lion Music
Index 708
Collection Status In Collection
Packaging Jewel Case
Track List
01 Nightmare On Bald Mountain 05:09
02 TranceMission 04:46
03 Neptune Island 04:25
04 Vivaldi's Summer Concerto (3rd Movement) 04:01
05 Sahara Skies 03:58
06 Mozart's 25th Symphony In Gm (Amadeus) 05:44
07 Silk 'n Honey 04:13
Personal Details
Price 0,00 €
Rating 70%
Location CD-Regal
Details
Rare No
Sound Stereo
Notes
http://www.wallsoffire.de/Reviews/show_review.php3?kritik_id=717

„Progressive Neoclassical Metal“ ist eine schöne Stilbezeichnung, die man Unwissenden zum Eindruck-Schinden vorlabern kann. Hinter diese an sich eigentlich recht leeren Hülle stellen sich „Project: Alcazar“. Besser gesagt steckt da ein ganz bestimmter Mann dahinter, und zwar der Gitarrist Chris Steberl. Chris hat in seiner Jugend wohl (zu?) viel Malmsteen gehört, so kommt das jedenfalls auf dieser Scheibe rüber. „Neoclassical“ steht hier also für einen Klampfer, der auf Paganini an sechs Seiten macht. Die Hochzeiten dieser Flitzefinger mit Namen wie Vinnie Moore, Joe Satriani oder eben Yngwie J. Malmsteen sind zwar eigentlich schon vorbei, aber Chris stört das nicht. Praktisch im Alleingang, nur unterstützt von John Homann am Schlagzeug, wurde diese Scheibe eingespielt. Chris Steberl ist dabei für die Gitarren, den Bass und die Keyboards zuständig. „Neoclassical“ steht aber auch für die Art, in der die gerade mal 7 Tracks der Platte komponiert sind. Nun bin ich nicht der große Klassik-Kenner, dass aber hier genau wie bei unzähligen anderen Künstlern dieser Sparte versucht wird, zumindest klassisch angehauchte Melodien und Gitarrenparts in rein instrumentalen Heavy Metal zu verpacken, erkenne ich schon. Dies macht sich natürlich besonders deutlich bei Titel Nummer 4 und 6 bemerkbar, da hier Vivaldi und Mozart „gecovert“ werden. „Reasons For A Decade“ ist hauptsächlich eine Scheibe für Gitarristen, die beim Können dieses Gitarreros kräftig mit den Ohren schlackern dürften. Doch auch reine Musik-Konsumenten dürften eigentlich, solange sie nicht schon bei Malmsteen das Kotzen kriegen und Instrumental“dudelei“ nicht öde finden, die Scheibe stark finden. Denn obwohl der Focus naturgemäß stark auf der (exzellenten!) Gitarrenarbeit liegt, gehen alle Stücke nebenbei auch noch gewaltig ab. Schwelgen in Gitarrenlinien ist angesagt, und dabei kann auch der Kopf zu den sporadisch auftretenden und die Songs unterstützenden Double-Bass-Parts geschüttelt werden. Auch der Bass stellt meist recht lustige Sachen an, so dass die 7 Stücke eigentlich durchweg spannend sind und auf einige Zeit auch bleiben. Als großen Nachteil muss ich der Scheibe aber die mit gerade mal 32 Minuten viel, viel zu geringe Spielzeit anrechnen. Der große Vorteil der Scheibe ist, dass Chris Steberl kein reiner Gitarrenwichser ist, der 7 Songs lang zeigt, wie verflucht schnell er tappen kann. Die Stücke haben alle Hand und Fuß. Klassikpuristen wird es wohl die Zehennägel hochdrehen, so wie Mozart und Vivaldi hier „verwurschtet“ werden. Nicht-Dogmatiker haben aber Spaß daran.

Autor: [Autistic Cucoo]