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Ted Nugent - Craveman (2002)
Cover Front Album
Artist/Composer Ted Nugent
Length 56:06
Format CD
Genre Hard Rock
Label Spitfire
Index 651
Collection Status In Collection
Packaging Jewel Case
Track List
01 Klstrphnky 03:55
02 Crave 06:19
03 Rawdogs & Warhogs 03:37
04 Damned If Ya Do 04:21
05 At Home There 03:49
06 Cum N Gitya Sum-O-This 02:37
07 Change My Sex 03:03
08 I Won't Go Away 05:32
09 Pussywhipped 03:00
10 Goin Down Hard 04:13
11 Wang Dang Doodle 02:58
12 My Baby Likes My Butter On Her Gritz 03:52
13 Sexpot 03:11
14 Earthtones 05:39
Personal Details
Price 0,00 €
Rating 70%
Location CD-Regal
Details
Rare No
Sound Stereo
Notes
http://www.wallsoffire.de/Reviews/show_review.php3?kritik_id=1844

Der Motor City Madman ist wieder da! Egal, was man über den Frischfleischfetischisten und weltgrößten Fan der USA als Person denken mag, eines konnte Ted Nugent in der Vergangenheit ganz sicher: ordentlich rocken. Die Frage ist nur, ob Ted nach sieben Jahre Pause wieder eine gute Scheiblette erlegen kann, oder ob ihm in diesem Fall nur Kleinvieh vor die Armbrust läuft. Kurz und bündig: „Craveman“ ist tatsächlich ein kapitaler Hardrock-14-Ender geworden.

Der erste Song jedoch ließ mich erst mal zweifeln, ob ich auch die richtige CD eingelegt habe – oder sollte Ted jetzt etwa plötzlich Nu-Gent heißen? „KLSTRPHNKY“ heißt der Opener, und der klingt, als hätte Ted sich trotz seiner gesundheitsbewussten Lebensart ein ‚weiches Plätzchen’ (= ‚Limp Bizkit’) eingehandelt. Aber keine Angst – Ted schmeißt sich natürlich nicht irgendwelchen Trends an den Hals. „KLSTRPHNKY“ ist nämlich eine boshafte Schimpftirade, in der Ted mit dem ganzen New Rotz abzurechnen scheint. Kostprobe: „Keep that shit away from me! Do ya think I’m kinda kookie! I can’t even stand to looky!” Das folgende „Crave“ beginnt auch noch überraschend hart, doch mit „Rawdogs & Warhogs“ kommt für mich der wahre Opener des Albums. Ein klassisches Nugent-Gitarrenriff, klassischer Nugent-Groove, klassischer Nugent-Text („I pledge allegiance to the flag of the mighty USA“ usw.) – die Welt ist wieder in Ordnung, Ted hat nix verlernt.

„Craveman“ klingt zwar alles andere als modern, keineswegs aber verstaubt. Dieser tief im Blues wurzelnde Hardrock ist eben einfach zeitlos. Teds wirre Gitarrensoli und knackig-krachigen Riffs kommen so gut wie eh und je, und der Großteil der Songs braucht sich vor seinen eigentlichen Großtaten Ende der 70er / Anfang der 80er nicht zu verstecken. Neben geilen Gitarren hat die Scheibe auch haufenweise hervorragende Melodien zu bieten, Ohrwürmer wechseln sich geradezu ab. „Damned if ya do“ bleibt da mit am besten hängen. Stilistisch wird eine recht breite Palette abgedeckt, die von Status Quo-mäßigem, ultrasimplen Rock’n’Roll („Pussywhipped“) über an ZZ Top erinnernden, knarzig-harten Bluesrock (das herrlich versaute „My baby likes my butter on her gritz“) bis zu treibendem Hardrock („Damned if ya do“, „Going down hard“) reicht. Nur ein, zwei Songs müssen sich das Prädikat ‚Filler’ gefallen lassen, der Rest hält ein erstaunlich hohes Qualitätslevel. Ted und Band sind mit hörbar großem Spaß bei der Sache, das eine oder andere Kichern ist der Truppe da schon von den Lippen gekommen und auf CD verewigt worden. Das schelmische Grinsen, das Ted bei Schweinigeleien wie „My baby likes my butter on her gritz“ bestimmt auf den Lippen hatte, ist praktisch hörbar – das erhöht den Hörspaß natürlich noch weiter.

Ein zweites „Cat scratch fever“ oder „Stranglehold“ ist hier zwar nicht vertreten, trotzdem ist „Craveman“ aber eine uneingeschränkte Empfehlung für alle hardrockenden Musikfreunde wert. Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass Mr. Nugent wenigstens einmal die Jagdsaison Jagdsaison sein lässt und sich auf Welttournee macht, denn die meisten Songs auf „Craveman“ schreien geradezu nach einer Live-Umsetzung.

Autor: [Autistic Cucoo]