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Mannhai - The Sons Of Yesterday's Black Grouse (2001)
Cover Front Album
Artist/Composer Mannhai
Length 39:49
Format CD
Genre Doom; Stoner Rock
Label Revolution
Index 546
Collection Status In Collection
Packaging Promo
Track List
01 Gazers Of The Red-Hot Stones 04:42
02 She's One Of A Kind 03:01
03 No Need To Follow 03:54
04 Only For The Sake Of Losing 04:22
05 Cloudberry Jam 02:27
06 Spender 04:19
07 Lowbrow 04:53
08 Inhuman Woman 04:22
09 So I Said 04:23
10 100 000 Years 03:26
Personal Details
Price 0,00 €
Rating 70%
Location Promo-Schachtel
Details
Rare No
Sound Stereo
Extras Promo
Notes
http://www.wallsoffire.de/Reviews/show_review.php3?kritik_id=666

Aus Finnland kommt mit „Mannhai“ eine Band, die nicht nur die Herzen aller Kyuss-Fans höher schlagen lassen wird. Das Quartett spielt Stoner Rock, und zwar fast ebenso intensiv wie Kyuss und dabei noch um einiges heftiger.
Bereits der Opener „Gazers Of The Red-Hot Stones“ rollt unglaublich schwer und zähflüssig aus den Boxen. Der Song macht seinem Namen alle Ehre, die hier zu hörenden Steine sind allerdings nicht nur rot-heiß, sondern wohl eher schon lavaförmig. Der von Mannhai geschaffene „wall of sound“ aus deftigen Gitarren und wummerndem Bass ist beachtlich und dermaßen basslastig auf den Silberling gebannt, dass Besitzer schwächerer Boxen ernsthaft mit der Lautstärke aufpassen müssen. Dafür hängt aber bei höherer Einstellung des Volume-Reglers eine derart düster dräuende Wolke im Zimmer, wie man sie selten geboten bekommt. Der Hörer wird hier einfach hineingezogen und verschluckt, und erst die kurze Pause bis zum Übergang zum nächsten Song verschafft eine kleine Gelegenheit zum Luftholen. Der zweite Titel „She’s One Of A Kind“ kommt ein wenig schneller und rockiger daher. Der Sänger bietet eine tiefe und wütende Darbietung, die ab hier typisch für fast alle Songs werden wird. Das Stück selbst fetzt (Geschwindigkeitsorgien sind natürlich trotzdem keine zu erwarten) und klingt dabei trotzdem schleppend – klingt paradox, ist aber von mir nicht anders in Worte zu fassen. Während „No Need To Follow“ mit einem Nu-Metal-artigen Riff beginnt und sich danach in gewohnte Stoner-Bahnen bewegt, kommt mit dem vierten Song „Only For The Sake Of Losing“ der Oberhammer des Albums. Der Refrain dieses Songs ist eine unbarmherzige Dampfwalze, die alles im Weg stehende einfach überrollt. Das Stück ist unglaublich heavy – im Sinne von schwer. Der Gesang rutscht teilweise beinahe ins Grunzen ab, was den Feuerwalzencharakter des Songs noch um einiges verstärkt. Das sind echte „walls of fire“, die da durchs Zimmer stürmen. In „Cloudberry Jam“ zeigen Mannhai ihre psychedelische und ruhigere Seite, in der Tat ein über weite Strecken groovendes, entspanntes und irgendwie träumerisches Instrumental. Mit „Spender“ wird aber auch schon kräftig weitergewalzt. Ein wenig aus der Rolle fallen noch „Inhuman Woman“, wo der Sänger in den Strophen seltsam knödeligen Gesang einsetzt, was aber nicht schlecht klingt, sowie der letzte Titel „100 000 years“, der krass nach Black Sabbath tönt, woran vor allem die sehr „alt“ klingenden Licks der Leadgitarre schuld sind. Auf jeden Fall klingt die CD mit einem Verweis auf eine der Urväterbands des Stoner Rock sehr schön aus. Ich hoffe, nun auch den letzten Zweifler von der Notwendigkeit des Besitzes dieser Scheibe überzeugt zu haben. Nun, einige Vorraussetzungen sollte man schon erfüllen, um Gefallen daran zu finden:
1) Man sollte Stoner Rock schon mögen. 2) Es sollte auch mal etwas heftiger zugehen dürfen. 3) Es sollte einen nicht besonders stark stören, wenn der Spaß schon nach nicht mal ganz 40 Minuten vorrüber ist.
Dann aber wird man an Mannhai und dem Album „The Sons Of Yesterday’s Black Grouse“ großen Gefallen finden. Eine ähnliche akustische Walze wie die hier gebotene habe ich schon lange nicht mehr gehört. Außerdem schaffen Mannhai es durchaus, den Songs genügend Abwechslung zu spendieren, und so das Album wirklich nicht schnell langweilig werden zu lassen. Hier wird trotz aller Härte nicht nur stupide rumgerollt, die Songs wirken durchaus recht ausgefeilt und manchmal sogar ein wenig verspielt.
Wer also Kyuss oder meinetwegen auch Monster Magnet nur ein ganz klein wenig geil findet, sollte sich Mannhai merken. Am 24. September 2001 wird deren CD nämlich erscheinen. Bis auf die 40 Minuten Spielzeit fällt mir auch kein Gegenargument zu dieser Scheibe ein. Allerdings ist dieser Makel eigentlich gar nicht so klein, denn ich bin nun süchtig und möchte mehr... und deshalb gibt's auch einen halben Stern Abzug.

Autor: [Autistic Cucoo]