Mark Knopfler - The Ragpicker's Dream
(2002)
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Cover Front |
Album |
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Artist/Composer |
Mark Knopfler
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Length |
55:34 |
Format |
CD |
Genre |
Blues; Country Rock |
Label |
Warner Bros. |
Index |
539 |
Collection Status |
In Collection |
Packaging |
Promo |
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Track List |
01 |
Why Aye Man |
06:14 |
02 |
Devil Baby |
04:05 |
03 |
Hill Farmer's Blues |
03:45 |
04 |
A Place Where We Used To Live |
04:34 |
05 |
Quality Shoe |
03:56 |
06 |
Fare Thee Well Northumberland |
06:29 |
07 |
Marbletown |
03:33 |
08 |
You Don't Know You're Born |
05:20 |
09 |
Coyote |
05:56 |
10 |
The Ragpicker's Dream |
04:20 |
11 |
Daddy's Gone To Knoxville |
02:48 |
12 |
Ole Pigweed |
04:34 |
Personal Details |
Price |
0,00 € |
Rating |
70% |
Location |
Promo-Schachtel |
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Details |
Rare |
No |
Sound |
Stereo |
Extras |
Promo |
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Notes |
Promo without artwork, plain white sleeve
http://www.wallsoffire.de/Reviews/show_review.php3?kritik_id=1841
So „Offtopic“ wie bei diesem Review wurde es auf Walls of Fire wohl noch nie. Mark Knopfler, wohl wirklich jedem dank der grandiosen Dire Straits ein Begriff, ist nämlich über weite Teile seiner Solo-Alben nicht mal mehr der Rockmusik zuzuordnen. „The Ragpicker’s Dream“ ist, von zahlreichen Soundtracks abgesehen, sein bislang dritter Alleingang. Eine kleine Warnung vorne weg – wer beim bloßen Gedanken an Country das große Flattern bekommt, braucht gar nicht weiterzulesen...
Irgendwie hab ich das Gefühl, dass Mark Knopfler mit fortschreitendem Alter immer mehr zu J.J. Cale mutiert. Vergleiche mit Cale sind ja schon seit frühesten Dire Straits – Tagen angebracht, doch scheinen diese heute noch viel zwingender. Sei es die charakteristische, Dylan-hafte „Nicht-Stimme“ oder sein oft minimalistisches, immer höchst songdienliches Gitarrenspiel – Knopfler und Cale scheinen Seelenverwandte zu sein. Jetzt nähert sich Mark auch stilistisch endgültig an J.J. an. „The Ragpicker’s Dream“ bewegt sich zwischen reinem Country, reinem Blues und hybridem Countryblues. Einzig die erste Nummer (und gleichzeitig erste Single-Auskopplung) „Why aye man“ erinnert an frühere Knopfler-Großtaten, auch wenn hier eine bluesige Akustische den Song beherrscht.
Für den Rest des Albums regieren die leisen Töne. Sanft und entspannt nölt Knopfler sich durch den jazzigen Blues „A place where we used to live“ mit dezenten Piano-Sprengseln und die übrigen Stücke, und selbst eher beschwingte Titel wie „Quality shoe“ oder „Coyote“ (letzteres übrigens vom Zeichentrick-Konsum seiner Kinder inspiriert) lassen nicht von einer gewissen Ruhe ab. Vordergründig dominiert immer der Roots-Aspekt. Nicht wenige Stücke klingen so ‚urig’, dass sie z.B. auf dem Soundtrack zu „Oh Brother where art thou?“ keinen Stilbruch bedeutet hätten. „Marbletown“, das von einer sehr traditionellen, einfachen Bluesgitarre lebt, oder das mit Piano und Fidel swingende „Daddy’s gone to Knoxville“ sind die besten Beispiele hierfür.
Knopfler lässt im Waschzettel des Labels verlauten, er wollte einfach wieder zu einem Typen werden, der mit einer Gitarre dasitzt und Songs schreibt. Das ist ihm auch gelungen. „The Ragpicker’s Dream“ ist voll mit Songs, die Geschichten erzählen – ein klassisches Songwriter-Album, bei dem die Songs mehr als alles andere zählen. Schade ist dabei nur, dass auf Knopflers eigentliches Wahrzeichen – die famosen, weich fließenden Gitarrenmelodien eben – großteils verzichtet werden muss.
„The Ragpicker’s Dream“ ist die perfekte Platte für herbstliche und winterliche Sonntagnachmittage, wenn man es sich mit einem Buch vor der Heizung bequem macht. Man muss natürlich grundsätzlich traditionellen Countryblues-Tönen zugetan sein – denn ich glaube nicht, dass diese Scheibe jedem gefällt, der „Sultans of Swing“ mag. „The Ragpicker’s Dream“ ist perfekt für die ‚ruhigeren Momente’ des Lebens, wenn die Musik ruhig mal beschaulich sein darf, ohne kitschig zu werden.
Autor: [Autistic Cucoo] |
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