Ghoultown - Tales From The Dead West
(2002)
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Cover Front |
Album |
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Artist/Composer |
Ghoultown |
Length |
55:42 |
Format |
CD |
Genre |
Gothabilly; Rock & Roll |
Label |
CoraZongRecords |
Index |
355 |
Collection Status |
In Collection |
Packaging |
Jewel Case |
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Track List |
01 |
Boots Of Hell |
05:08 |
02 |
Killer In Texas |
04:23 |
03 |
After 2 |
03:41 |
04 |
Rotoriculous |
02:47 |
05 |
Ghost Riders In The Sky |
03:00 |
06 |
The Burning |
05:05 |
07 |
The Worm |
04:07 |
08 |
Midnight Train |
03:49 |
09 |
Gunslinger |
03:17 |
10 |
Death Of Jonah Hex |
03:39 |
11 |
Running From The Sun |
04:41 |
12 |
La Noche Diablo |
02:37 |
13 |
Pale Skin Diva |
01:40 |
14 |
Southern Witch |
03:16 |
15 |
Ten Seconds To Blood |
04:32 |
Personal Details |
Price |
0,00 € |
Rating |
70% |
Location |
CD-Regal |
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Details |
Rare |
No |
Sound |
Stereo |
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Notes |
http://www.wallsoffire.de/Reviews/show_review.php3?kritik_id=1745
Tumbleweeds rollen bei mir durchs Haus, mein rechter Zeigefinger juckt, meiner Kehle dürstet es nach Whiskey und/oder Tequila und mein Kopf fühlt sich ganz nackt an, da kein Stetson darauf ruht. Und das alles nur wegen den Texanern von Ghoultown und dieser verdammt ghoulen – äh, coolen Musik, die dank Corazong Records endlich auch in Europa ohne lange Importumwege erhältlich ist. Ghoultown sind die Band von ex-Solitude Aeternus – Bassist Lyle Steadham (aka Count Lyle, wie sein Alter Ego als Zombie-Cowboy heißt). „Tales from the Dead West“ ist ein verdammt vergnügliches Gemisch aus den verschiedensten Stilen. Ghoultown vereinen den Drive von Rockabilly, die unwiderstehlich coolen Twang-Sounds und Single-Note-Melodien der Surf-Musik und die Cowboy-Romantik von urwüchsigem Country mit schmetternden bis klagenden Mexiko-Trompeten und einem guten Schuss gruseliger Horror-Ästhetik zu einem verlockenden Cocktail, der seit einem gleichnamigen Sampler schlicht ‚Gothabilly’ genannt wird.
Diese Mixtur aus Italo-Western-Coolness und Leichenfledderei funktioniert hervorragend. Selten habe ich etwas gehört, was eine so starke Atmosphäre erzeugt. Die sparsam, aber dafür umso effektiver eingesetzten Trompeten rufen immer wieder eine Gänsehaut hervor, die Surf-Melodien gehen nicht mehr aus dem Ohr und werden schon nach kurzer Zeit mitgepfiffen. „Tales from the Dead West“ wäre der perfekte Soundtrack für Filme wie „From Dusk Till Dawn“ (auch wenn Tito & Tarantula dort natürlich auch keine schlechte Figur gemacht haben) - und ähnliche Geschichten, nur mit erheblich mehr Western-Flair, laufen beim Anhören der Scheibe auch vor dem inneren Auge ab. Der Horror-Aspekt ist zwar vorhanden, allerdings nicht in Form simpler Splatter-Filme. Das Ganze wirkt eher so, als würde Opa nachts am Lagerfeuer, irgendwo im nordamerikanischen Südwesten, den Kindern Gruselgeschichten erzählen.
Bei den Songs herrschen immer wieder verschiedene der oben angesprochenen Genres vor, Abwechslung ist damit vorprogrammiert. Hervorragend sind sie alle, doch am allerbesten sind das äußerst stimmungsvolle Instrumental „La noche diablo“, das wie der Soundtrack zu einem epischen Duell wirkt, sowie das treibende „The Worm“, das alle Trademarks der Band in sich vereint. Diese Neuauflage von „Tales from the Dead West“ ist übrigens ein paar Songs länger als die Originalausgabe und enthält u.a. das coole „Ten seconds to blood“, einen Song, der eigentlich nur exklusiv auf dem Soundtrack zu „American Nightmare“ verfügbar war.
Ich schätze, dieses Review liest sich etwas verschroben. Vielleicht muss man Ghoultown einfach gehört haben, um zu verstehen, was für Gefühle diese Musik hervorruft. Vielleicht muss man auch Western-Fan sein, um Ghoultown richtig schätzen zu können. Auf jeden Fall sollte JEDER, egal welchem Stil er sonst vorrangig anhängt, mal reinhören. „Tales from the Dead West“ funktioniert unabhängig von allen sonstigen Vorlieben. Wer wollte nicht irgendwann mal der unglaubliche coole, namenlose Held aus einem Sergio Leone – Western sein? Eben – und Ghoultown geben einem das Gefühl, genau dieser Held zu sein. Also: auf in den Sattel und den örtlichen Plattendealer überfallen – oder halt, bezahlt lieber dafür, damit es sich für die Band vielleicht auch mal lohnt, auf Tour rüberzukommen. Howdy, Partners.
Vertrieb: Bellaphon
Autor: [Autistic Cucoo] |
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