Neil Young; Crazy Horse - Greendale
(2003)
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Cover Front |
Album |
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Artist/Composer |
Neil Young; Crazy Horse |
Length |
78:18 |
Format |
CD |
Genre |
Folk Rock; Rock |
Label |
Reprise |
Index |
955 |
Collection Status |
In Collection |
Packaging |
Jewel Case |
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Musicians |
Vocals, Guitar |
Neil Young
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Drums |
Ralph Molina |
Bass |
Billy Talbot |
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Track List |
01 |
Falling From Above |
07:27 |
02 |
Double E |
05:18 |
03 |
Devil's Sidewalk |
05:18 |
04 |
Leave The Driving |
07:14 |
05 |
Carmichael |
10:20 |
06 |
Bandit |
05:12 |
07 |
Grandpa's Interview |
12:57 |
08 |
Bringin' Down Dinner |
03:16 |
09 |
Sun Green |
12:03 |
10 |
Be The Rain |
09:13 |
Personal Details |
Price |
0,00 € |
Location |
CD-Regal |
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Details |
Place of Recording |
Plywood Analog, Redwood City, CA |
Rare |
No |
Country |
USA |
Sound |
Stereo |
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Notes |
http://www.wallsoffire.de/Reviews/show_review.php3?kritik_id=3013
Onkel Neil lädt zur Geschichtenstunde: das Rock-Urgestein hat sich das fiktive Städtchen Greendale zusammengedacht und eine Geschichte um Satan, Opa Green und dessen Töchter dazuerfunden, die auf diesem Album in beinahe 80 Minuten erzählt wird. Anfang des Jahres hat Neil Young auf Tour die Story bereits im akustischen Gewand erzählt, auf CD nun ertönen die Songs mit Hilfe seiner alten Mitstreiter von Crazy Horse im vollen Bandgewand.
Der Stil ist dabei typisch Neil Young, wenn auch von der weniger feedbackschwangeren und eher ruhigen Sorte. Es sind diese charakteristisch simpel gehaltenen Songs irgendwo zwischen Rock, Blues, Folkrock und Countryrock, die Neil Young eigentlich wie kein zweiter beherrscht. Eigentlich – denn 80 Minuten und 10 Songs, das bedeutet durchschnittlich etwa 10 Minuten pro Stück. Das ist der Knackpunkt: es gelingt Neil Young auf „Greendale“ meistens leider nicht, die Aufmerksamkeit des Hörers über die gesamte Länge eines Songs zu fesseln. Die Stücke sind insgesamt zu einfach und schnörkellos, um wirklich über 8 oder 9 Minuten die Aufmerksamkeit binden zu können. Klar ist z.B. der Opener „Falling from above“ objektiv betrachtet kein schlechter, sondern im besten Sinne solider Song, doch nach spätestens 5 Minuten ist einfach die Luft raus und der Titelsprung wird direkt herbeigesehnt.
Etwas anders sieht es natürlich aus, wenn man Neils eigentlichem Anliegen dieses Albums – nämlich der Geschichte um Greendale und seine Bewohner – aufmerksam folgt. Dies ist übrigens dank des umfangreichen (und wunderschön gestalteten) Booklet auch für des Englischen nicht fließend mächtige Zuhörer möglich. So gesehen ist „Greendale“ ein großartiges Storyteller-Album in bester alter Tradition.
Auch die beste Geschichte aber wird bei wiederholter Erzählung langweilig – dies wäre der Zeitpunkt, an dem die eigentlichen Songs greifen sollten. Wie aber schon dargelegt, gelingt dies beim Großteil der Stücke nicht. Ausnahmen sind „Leave the driving“, ein klassischer Blues samt Bluesharp, sowie der Rausschmeißer „Be the rain“. Letzteres entfaltet in seinen epischen Ausmaßen dank der großartigen Harmonien und Melodien auf einmal die ganze Magie, die ich mir über die gesamte Laufzeit gewünscht hätte. Der Song fließt entspannt und doch treibend dahin und verdient nicht weniger als die Bezeichnung großartig. Zum Vergleich kann man „I’m the ocean“ von der großartigen „Mirrorball“ heranziehen, „Be the rain“ funktioniert ähnlich gut. Insgesamt aber ist „Greendale“ leider – immer abgesehen vom eigentlichen Zweck der Geschichte – schwach und direkt enttäuschend ausgefallen.
Autor: [Autistic Cucoo] |
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