Cover Front |
Album |
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Artist/Composer |
Ritual |
Length |
60:50 |
Format |
CD |
Genre |
Progressive Rock |
Label |
Inside Out
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Index |
745 |
Collection Status |
In Collection |
Packaging |
Jewel Case |
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Track List |
01 |
Wingspread |
05:48 |
02 |
The Way Of Things |
03:35 |
03 |
Typhoons Decide |
05:20 |
04 |
A Little More Like Me |
05:19 |
05 |
Solitary Man |
08:12 |
06 |
Life Has Just Begun |
03:35 |
07 |
Dependence Day |
04:44 |
08 |
Seasong For The Moominpappa |
07:36 |
09 |
You Can Never Tell |
04:48 |
10 |
Big Black Secret |
06:56 |
11 |
Power Place |
04:57 |
Personal Details |
Price |
0,00 € |
Rating |
70% |
Location |
CD-Regal |
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Details |
Rare |
No |
Sound |
Stereo |
Extras |
Promo; Remastered; Re-Release |
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Notes |
http://www.wallsoffire.de/Reviews/show_review.php3?kritik_id=3536
Die Erstveröffentlichung dieses Debüts der schwedischen Ritual war 1995, das Album ist seitdem gleichermaßen begehrt wie rar. Tempus Fugit / Inside Out werfen nun diesen digital remasterten Re-Release auf den Markt, womit „Ritual“ erstmals weltweit erhältlich ist. Spendiert wurde der Scheibe dabei nicht nur ein verbesserter Sound (was ich in Unkenntnis des Originals ungeprüft so stehen lassen muss), sondern auch ein schönes 24-Seiten-Booklet inklusive aller Texte.
Ritual fahren im ProgRock eine ganz eigene, nicht leicht zu beschreibende Schiene. Vereinfacht gesagt, könnte man die Musik auf „Ritual“ als ‚Spock’s Beard mit abgespeckten Arrangements mit einem Schuss Jethro Tull sowie Kansas’ bezeichnen. Ein gewisser, feiner Humor schwingt dabei immer mit, was auch der letzte Satz im Beiheft - „This album was in fact entirely made of wood“ - zeigt. Es ist ‚heiterer’, hochmelodischer und nichtsdestotrotz komplexer Rock. Folkige, manchmal fast mittelalterlich anmutende Melodien, wunderbare Chorgesänge und gekonnt eingesetzte Flöte, Orgel und Geige verquicken sich aufs angenehmste mit dem grundlegenden, luftigen Rock-Ansatz, der öfter auch mal auf akustischen Gitarren basiert.
Sänger Patrik Lundström (Kaipa) agiert dabei äußerst packend. Weniger singt er einfach seine Linien, er lebt und verkörpert eher mit jeder Faser seines Körpers die (übrigens auch großartigen) Texte. Als direkter Vergleich fällt mir dazu nur Pain of Salvations Daniel Gildenlöw ein, der mit ähnlicher Inbrunst zu Werke geht. Der Gesang verleiht Ritual eine wahnsinnige Tiefe und macht einen Großteil der Faszination der Musik aus.
„Ritual“ begeistert vom ersten bis zum letzten Song. „The way of things“, das schlicht geniale, kräftig rockende „Solitary man“ und auch das wie ein mittelalterlicher Tanz klingende „Life hast just begun“ könnten in ähnlicher Form auf Jethro Tulls Meisterwerk „Thick as a brick“ stehen. Das bombastische „Typhoons decide“ erinnert mit massivem Geigeneinsatz (natürlich) an Kansas. Typisch schwedisch klingt „A little more like me“ mit dieser seltsamen, irgendwie witzigen Geräuschkulisse. „Seasong for the Moominpappa“ driftet am Schluss in nur beim ersten Hören deplaziert wirkendes Seemanngegröle ab.
Doch warum „Ritual“ nun so was von empfehlenswert ist, erschließt sich jedem nur beim Hören – und daher sollte jeder, dem genannte Bands und Stile auch nur im entferntesten zusagen, gefälligst das Album anchecken. „Ritual“ ist die fesselndste, vielseitigste und spannendste Scheibe im Progressive Rock – Bereich, die ich seit langem gehört habe, und hat die volle Punktzahl mit Anlauf verdient.
Autor: [Autistic Cucoo] |
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